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Die Kulturzeitschrift wurde gegründet von dem Braunschweiger Verleger Georg
Westermann und erschien monatlich vom Oktober 1856 bis zum Februar 1983,
zunächst unter dem Namen Westermann’s illustrirte deutsche
Monats-Hefte. Ein Familienbuch für das gesamte geistige Leben der
Gegenwart, und nach einigen Titelvarianten schließlich vom Oktober 1906 bis zur
letzten Ausgabe als Westermanns Montatshefte. Ihr programmatisches Ziel
war von Beginn an, wie der Verleger in einer Anzeige im Börsenblatt für den
Deutschen Buchhandel anlässlich des ersten ‚Heftes‘
proklamierte: „Sie wollen durch Belehrung unterhalten und durch
Unterhaltung belehren, und also Bildung und Wissen, und zwar in volksthümlicher
Weise, dem allgemeinen Verständnis zugängig machen“. Adressiert waren die
Monatshefte folglich an ein breites (bildungs-)bürgerliches Publikum,
dem ein Kanon zeitgenössischen Wissens vermittelt werden sollte. Dieser
Anspruch richtete sich zunächst vor allem darauf, ein populäres Forum für die
Darstellung der Entwicklungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften zu bieten,
während aktuellen politischen Ereignissen der Eingang in die
Monatshefte weitgehend verwehrt blieb und die ‚reine‘
Unterhaltung keinen Schwerpunkt der Hefte bilden sollte; bezeichnenderweise
berücksichtigt der Besprechungsteil des ersten Heftes kein belletristisches
Werk. Die Konkurrenz zu anderen Zeitschriften und der ‚Zeitgeist‘
zwang allerdings von Beginn an und dann zunehmend zur Integration von
Belletristik und bald auch zu Rezensionen literarischer Neuerscheinungen. Im
Berichtszeitraum setzen sich die einzelnen ‚Hefte‘ dementsprechend
jeweils zusammen aus dem Erstabdruck von Erzähltexten zeitgenössischer,
renommierter deutscher Autoren wie z. B. Paul Heyse, Wilhelm Jensen, Peter
Rosegger oder Adolf Wilbrandt, Abhandlungen über sowohl aktuelle Erkenntnisse
der Naturwissenschaften und Fortschritte der Technik als auch die Kunst und
Kultur des Auslands sowie schließlich einem Besprechungsteil, der unter dem
Titel Litterarische Rundschau einen weitgespannten Überblick über
Neuerscheinungen auf all diesen Gebieten leistet. Der Diversifizierung der
Diskurse trugen die Monatshefte nach der Jahrhundertwende schließlich
dadurch Rechnung, dass zunächst der Rezensionsteil (der ab 1899 den Namen
litterarische Rundschau trug) sukzessive erweitert und dann ab 1902
eine Dramatische Rundschau eingerichtet wurde, der im Oktoberheft 1903
eine Musikalische Rundschau folgte, und ab dem Oktoberheft 1906 wurde
dieses Rundschau-Ensemble durch eine Naturwissenschaftliche Rundschau
vervollständigt; die letztgenannte erschien allerdings nur sporadisch bis 1911.
(Christoph Jürgensen)
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